Zur aktuellen Lage in Myanmar (Stand August 2023)
Seit dem Militärputsch am 1.2.2021 ist die Situation im Lande nach wie vor sehr angespannt. Während das Militär in einigen Regionen die Oberhand hat, kämpfen in anderen Landesteilen ethnische Gruppen und burmesische Widerstandskämpfer, die sich als People's Defense Forces (PDFs) organisiert haben, gegen das Militär. Die Kämpfe werden von beiden Seiten mit äußerster Brutalität und mit vielen Toten und Verletzten geführt.
Durch viele Familien und Dörfer geht ein tiefer Riss zwischen denen, die sich mit den Verhältnissen arrangieren und denen, die erbittert dagegen kämpfen.
Die Preise für Grundnahrungsmittel, für Reis sowie Öl und Benzin haben sich fast verdoppelt, so daß viele Menschen in große Not und Armut geraten sind.
Die für 2023 in Aussicht gestellten Wahlen werden nicht stattfinden, so daß davon auszugehen ist, dass sich auf absehbare Zeit an der Herrschaft des Militärs nichts ändern wird.
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Schneiderei Projekt erfolgreich gestartet
Viele Jugendliche in den Slumgebieten am Rande von Yangon erhalten weder eine geregelte Schulbildung geschweige denn eine Berufsausbildung. Deswegen finanzieren wir seit November 2022 eine Schneidereiausbildung für 40 junge Frauen. Die Ausbildung findet in zwei Durchgängen mit je 20 Teilnehmerinnen statt und dauert jeweils drei Monate (an sechs Tagen in der Woche von 9-17h). Mit dem Abschlusszertifikat haben sie gute Chancen auf eine einkommenschaffende Beschäftigung.
Ende Januar 2023 haben 23 Frauen die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Sieben haben bereits einen Arbeitsplatz gefunden. Wir führen das Projekt weiter fort. Näheres s. Projekt A 2
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Wie Weiterbildung neue Chancen eröffnet - Ergebnisse eines Projektes
An den online Weiterbildungskursen (s. Projekt B 2) haben insgesamt 105 Jugendliche teilgenommen und ein Zertifikat erhalten. 60 Personen lernten Sprachen (besonders Englisch und Chinesisch), 22 erwarben Computerkenntnisse und 5 waren für Pharmazeutische Assistenz eingeschrieben. Hier sind drei ihrer Geschichten aus dem Abschlussbericht:
Aye Thet Moes´ (22 Jahre) Geschichte betont die Schlüsselrolle von Sprachkursen für den Beruf. Als sie in einem chinesischen Bekleidungsbetrieb tätig war, konnte sie sich kaum verständigen. Ihre Entscheidung an einem online-Chinesisch Kurs teilzunehmen, hatte bedeutsame Erfolge. Das neu erworbene Wissen erleichterte ihr die Kommunikation am Arbeitsplatz und eröffnete ihr somit bessere berufliche Perspektiven.
Naw Laviyan Nyein (29 Jahre) entschied sich für die Teilnahme an einem online-Englisch Kurs, da sie die Bedeutung fortgeschrittener Englischkenntnisse in einer globalisierten Welt und für ihre Absicht, in einer internationale NGO tätig zu werden, erkannt hatte. Die Teilnahme an einem intensiven dreimonatigen Kurs in Wirtschaftsenglisch befähigt sie nun, sich auf eine Stelle bei einer INGO in Myanmar zu bewerben.
Kyaw Myint Myat (18 Jahre) hat einen online-Computerkurs mit Schwerpunkt Grafikdesign absolviert. Die erworbenen Kenntnisse haben ihn selbstbewußter gemacht und er plant, einen online-Job zu finden. Langfristig möchte er genügend Berufserfahrung sammeln, um einen Druck- und Designer Laden in Htan Tabin zu eröffnen, um die Entwicklung der Gemeinschaft zu fördern und die lokalen Strukturen zu stärken.
Jugendliche werden zu Unternehmern
Um Jugendlichen in Htan Tabin eine Perspektive zu bieten, haben wir ein Projekt entwickelt, in dem sie lernen, wie man aus Naturprodukten Seife, Shampoo, Pickles, Konfitüre und Snacks herstellt. Diese Produkte sollen sie auf den lokalen Märkten verkaufen. Wie man das am besten -als Unternehmer- macht, erfahren sie in einem Businesstraining; dort lernen sie alles zu Kosten, Kalkulation, Marketing, Buchführung etc.
Das Projekt verfolgt also zwei Ziele: Hygieneartikel, Snacks etc. herzustellen und unternehmerische Fähigkeiten zu entwickeln. Unsere Absicht ist es, dass möglichst viele Teilnehmer anschließend ein Unternehmen gründen, um ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Das Projekt läuft zunächst von August bis Dezember 2023. Näheres s. Projekt A 1.