Unsere Fördermaßnahmen beruhen auf dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe. Wir vertrauen auf die Fähigkeiten und Kompetenzen der Menschen vor Ort. Wir sind davon überzeugt, dass eine dauerhafte und stabile Verbesserung der Lebensverhältnisse vor allem aus eigener Kraft gelingen kann. Daher verteilen wir keine Almosen, sondern unterstützen Programme, in denen die Selbstverantwortung und Eigeninitiative der Teilnehmer gefördert und gefordert werden.
Wir engagieren uns im Landkreis Htan Tabin, ca. 40km nordwestlich von Yangon. Die Menschen leben dort in großer Armut; die meisten arbeiten als Tagelöhner in der Landwirtschaft. Viele Familien sind verschuldet, da Geldverleiher bis zu 20% Zinsen nehmen.
Unter Anleitung der Welthungerhilfe haben sich 51 Dörfer mit ca. 3.500 Bewohnern zu Dorfgemeinschaften zusammengeschlossen.
Sitzung der Dorfgemeinschaft im Landkreis Htan Tabin
Sie haben Spar-und Kleinkreditgruppen gegründet, damit einzelne mit einem Kredit zu fairen Zinsen ein Kleingewerbe aufbauen können.
So betreiben manche eine Schneiderei oder Fahrradwerkstatt, einen Handwerkerbetrieb oder Lebensmittelkiosk, reparieren Elektronikartikel oder stellen Hausschuhe her.
Daw Hnin Aye, 50 Jahre, ist eine Witwe mit drei Töchtern; sie leiht sich Geld vom gemeinschaftlichen Sparfonds für ihr Kleingewerbe, die Herstellung von Hausschuhen. Sie ist aktiv beteiligt am Sparprogramm der Gemeinde, am Gartenbau und arbeitet als Ernährungsberaterin.
Die Gesundheitsversorgung ist desolat. Viele können sich einen Arztbesuch, Medikamente oder gar Krankenhausaufenthalt wegen der hohen Kosten nicht leisten. Daher hat die Dorfgemeinschaft einen Gesundheitsfonds gegründet, in den jeder nach seinen Möglichkeiten einzahlt. Dafür erhalten Familien im Krankheitsfall eine Unterstützung teils als Zuschuss teils als Kredit. So brauchen sie keinen Kredit zu Wucherzinsen aufnehmen, der sie über Jahre hoffnungslos verschuldet.
Wir ergänzen den Beitrag der Dorfgemeinschaft mit Zuschüssen, damit der Gesundheitsfonds ausreichend gefüllt ist und soweit aufgestockt wird, dass in Zukunft auch diejenigen versorgt werden können, die chronisch krank sind und regelmäßig Medikamente und ärztliche Betreuung brauchen.
Ein Arztbesuch kostet im Durchschnitt 3€; das entspricht dem gesetzlichen Mindestlohn pro Tag.
Die beruflichen Perspektiven in Htan Tabin sind besonders für die Jugendlichen katastrophal. Da es eine Berufsausbildung nicht gibt, verdingen sich die
einen als Tagelöhner in der Landwirtschaft, andere nehmen schlecht bezahlte Hilfsjobs im Industriegürtel am Rande der Großstadt Yangon an. Um sich für bessere Jobs
und berufliche Perspektiven auch jenseits der Landwirtschaft zu qualifizieren und zu bewerben, müssen sie über Kenntnisse und
Kompetenzen im Umgang mit PC und Internet verfügen. Die vorhandenen PCs und Drucker im Dorfgemeinschaftshaus sind teils veraltet teils defekt.
Daher haben wir -mit der
Welthungerhilfe- das Projekt "Train the Youth" entwickelt und finanzieren neue Geräte, Trainingskurse und
Beratung. Das Projekt richtet
sich an Jugendliche im Alter von 14-18 Jahren. Im Grundkurs lernen sie den Umgang mir Word, Excel, Powerpoint und email-Kommunikation sowie Lebensläufe und Bewerbungsschreiben
digital zu erstellen. Im Aufbaukurs spezialisieren sie sich auf Advanced Excel, Desktop Publishing, Graphic Design. 107 Jugendliche (49M/58F) haben erfolgreich an den
Kursen von Juli 2018 bis August 2019 teilgenommen.
In einer Nachbefragung ergab sich, dass über 50% anschließend einen Job gefunden haben als Bibliothekar, Lehrer, Büroangestellter, Techniker, Fabrikarbeiter etc. Das ist im Vergleich mit ähnlichen Projekten ein sehr gutes Ergebnis.
Ein Computer kostet 400€; ein Trainer erhält pro Tag 17€.
Wir arbeiten in all diesen Projekten eng mit der Welthungerhilfe zusammen, die sich schon seit vielen Jahren in Htan Tabin engagiert (https://www.youtube.com/watch?v=S8cp3kBbtK8)
Wir sind regelmäßig vor Ort, besprechen mit unseren Partnern den Einsatz der Mittel und kontrollieren deren Verwendung.
Neben diesen Projekten engagieren wir uns auch in diesen Programmen:
In Myanmar gibt es viele begabte Schüler in ländlichen Gegenden, die ein erstklassiges Abitur ablegen und dann wieder auf die Reisfelder in ihren Dörfern gehen, weil den meisten Eltern das Geld zum Studium fehlt. So verhält es sich auch mit Toe Wai. 2018 hat er im Alter von 16 Jahren (in Myanmar gibt es nur 11 Schuljahre) sein Abitur gemacht und sich um ein Stipendium für ein Lehramtsstudium beworben. In seinem Bewerbungsschreiben heißt es: "I do the best for my teaching-learning situation. I try to produce better scholars than before to become a good citizen for my country". Nun studiert Toe Wai Lehramt an der Sagaing University of Education.
Mit 1.200 Euro Stipendium im Jahr können wir ihm das Studium ermöglichen. Durch E-Mail-Kontakt und regelmäßige Betreuung vor Ort durch eine Mitarbeiterin von stiftunglife ist für Verbindlichkeit und Supervision gesorgt.
Das Studium von Toe Wai kostet im Monat 100€.
Wir arbeiten hier mit der Organisation stiftunglife zusammen, die ein umfangreiches Förderprogramm für Kinder, Schulen und Studenten in Myanmar betreibt.
BAAN DOI - Kinderhaus am schönen Berg nennt sich eine NGO in Mae Sai, der nördlichsten Stadt Thailands im goldenen Dreieck an der Grenze zu Myanmar und Laos.
BAAN DOI bietet in seinem Kinderheim Waisenkindern ein sicheres Zuhause und eine liebevolle Familie mit Vollzeitbetreuung. Hier wird individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen, wobei das besondere Augenmerk auf Gesundheit und Ausbildung liegt.
Da es im allgemeinen am besten ist, wenn Kinder in ihren Familien aufwachsen, hat BAAN DOI zusätzlich ein Familien-förderprogramm aufgebaut. Es ermöglicht Waisen- und Halbwaisenkindern, die aus sehr armen Verhältnissen kommen, bei ihren Verwandten bleiben zu können. Die Familien sind häufig Angehörige der Bergstämme, Migranten oder Flüchtlinge aus den angrenzenden Ländern. Sie haben meist keinen Zugang zu Gesundheitsfürsorge, Schulbesuch und Arbeitsmöglichkeiten. Sie leben unter ärmlichsten Bedingungen und haben kaum Aussicht, sich aus der Armut befreien zu können.
Wir unterstützen das Programm, damit die Familien
Langfristiges Ziel des Programms ist es, den Familien eine schrittweise Integration in die thailändische Gesellschaft und eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen. Im diesem Jahr werden insgesamt 47 Familien mit 177 Persoinen im Rahmen des Programms unterstützt. Zwölf Jugendliche absolvierten eine höhere Schulbildung bzw. Berufsausbildung.
Eine Familie im Familienförderprogramm wird pro Monat durchschnittlich mit ca.50€, im Jahr also mit ca. 600€ unterstützt.
Wir arbeiten hier mit BAAN DOI zusammen.